strahlwerk I Dänholmstraße 7

Silke Peters mit Gordana Schmelzer

Das war los

Everest Girard

1982 in Frankreich geboren, lebt Everest Girard seit 20 Jahren in Deutschland. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Rostock als freie Autorin und Übersetzerin. Sie schreibt Kurzgeschichten und tritt auf Lesebühnen auf. Im Frühling 2022 gründete sie zusammen mit Claudia Schlegel und David Lorenz die Freiluftbühne terrain vague: freiluftexte. 2023 startete sie mit Marion Skepenat den Podcast VERSTRICKT UND ZUGETEXTET. Aktuell ist ihr erster Roman in Arbeit, für den sie das Arbeitsstipendium vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern erhalten hat.

Svea Gustavs

Bildende Künstlerin aus Stralsund.

Geschichte zum Ort

Badenstraße 1

Die Garage und die Stralsunder Familie Stabenow, traditionsreiches Goldschmiedeatelier in der Badenstraße 1, gehören zusammen. Denn Großvater Hinze (mütterlicherseits) besaß ein Fuhrunternehmen und in der Garage am Fährkanal stand sein Fuhrwerk. Das noch zu Zeiten, in denen der Hafen, nicht so aussah wie heute, sondern einer war, in dem Waren hin- und her geschippert wurden. Später wurde das Fuhrwerk gegen den LKW getauscht.

Zu DDR-Zeiten war die Garage verstaatlicht und diente als Zweigstelle von Ostseetrans. Jetzt wurden hier die LKWs nicht mehr untergestellt, sondern repariert. Es gab eine Grube, wie das in Autowerkstätten so ist, und einen Flaschenzug. Den gibt es heute noch.

Mitte der 1990iger Jahre bekam Oma Hinze ganz überraschend die Garage durch die Treuhand zurück. Und das war der Anfang von neundreiviertel Jahren Kunst und Kultur in der Garage.

Die Brüder Carsten und Oliver Stabenow legten praktisch aus dem Nichts los. Entrümpeln, Platz machen, Kreative reinholen. 1996 fand der erste der legendären Garagensommer statt. Unterschiedlichste Künstler*innen von sonst wo begegneten sich hier. Es waren die tollen 90iger, da lag etwas Gutes in der Luft. Da war ganz viel möglich, und Stralsund war dabei. Immer im Sommer, anfangs vier Wochen, später drei. Bis 2005.

Dann war es 17 Jahren lang still in der Garage. Sie stand einfach da und legte Patina auf ihre türkisblauen Türen. Bis sie vor zwei Jahren ihre Widerauferstehung feierte. Maria Fechner, Martin Werner und Marcel Klehm sind es nun, die die Garage im alten Geiste neu bespielen. Perform-Dance, Jugendkunstschule, Klavierkonzert, Elektro-Party, Ausstellung und eben auch KUNST unter LEUTE finden hier einen offenen Raum mit belebter Geschichte.

So kommt man hin:

Zur Garage geht man in Richtung Hafeninsel und überquert am besten die Semlower Brücke, schaut einmal kurz aufs Wasser und die kleinen Boote, die da jetzt im Oktober noch liegen, um sich dann ein wenig links zu halten. Dort sind die nicht zu übersehenden türkis patinierten Garagentore, die, wenn etwas los ist, offenstehen.